Apostel Martin Schnaufer hatte die neuapostolischen Gemeinden aus Hechingen, Mössingen, Talheim und Dußlingen gemeinsam mit den "Gastgebern" von Ofterdingen vor sich, als er am 27. Januar den Gottesdienst begann.
Er legte ihm ein relativ unbekanntes Wort aus Josua 15,19 zugrunden:
„Sie sprach: Gib mir eine Segensgabe! Denn du hast mich nach dem dürren Südland gegeben; gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die oberen und die unteren Quellen.“
Der Apostel erläuterte kurz den historischen Hintergrund: Die Tochter des einstigen Kundschafters Kaleb erhielt ein Stück Land zu ihrer Hochzeit. Weil das am Südhang eines Berges lag, musste sie befürchten, dass es ihr keinen Ertrag liefern würde. Also bat sie zusätzlich um Quellen zur Bewässerung.
Der Apostel übertrug das einstige Geschehen in unsere Zeit: Die "obere Quelle" ist Jesus Christus, der uns das Heil vermittelt. Zu einer Quelle muss man sich beugen, muss schöpfen. Für uns bedeutet das, dass man glauben muss, um sich Heil zu erschließen, dass man bereuen muss und versöhnlich sein, um Vergebung zu erlangen. Mit den "unteren Quellen" setzte Apostel Schnaufer die uns geschenkten Gaben und Fähigkeiten gleich, die Quellen des Segens sein können. Auch die Amtsträger schloss er in dieses Bild der "unteren Quellen" mit ein. "Irdene Gefäße" nannte sie Paulus, als irdisch, menschlich unvollkommen, aber mit Vollmacht ausgestattet, Helfer zum Heil zu sein.
Außerdem bezeichnete er die Gemeinde als eine solche "untere Quelle", wenn die Mitglieder bereit seien, zu "investieren", also sich einzubringen. "Suchst du Zuwendung, wende du dich zuerst den anderen zu, brauchst du Hilfe, hilf du zuerst", rief er der Gemeinde zu.
Schließlich ergebe das einen Segenskreislauf, so der Apostel. Gott segnet die Menschen, die Menschen segnen Gott (gemäß dem Urtext, die deutsche Bibel spricht hier überwiegend vom Loben und Danken, wie z.B. im 103. Psalm.)
Vor der Feier des Heiligen Abendmahls spendete der Apostel noch einem Kind die Gabe Heiligen Geistes.
Der Gottesdienst wurde musikalisch mitgestaltet durch einen gemeinsamen gemischten Chor und natürlich die Orgel – teilweise auch ergänzt durch eine Flöte.