"Heiß war der Tag..." so heißt es in einem Lied, an das man sich am 12. August erinnert fühlte. An diesem Sommerabend kam Bischof Urs Heiniger nach Sigmaringen.
Auffallend waren die sehr gekonnten musikalischen Darbietungen von Orgel, Klavier und zwei Violinen, die den Gottesdienst in einen würdigen Rahmen setzten - wenn man schon im Moment nicht singen darf. Begeisternd war auch der Eifer des Bischofs und die Lebendigkeit seiner Predigt. Kein Wunder, handelte sie doch genau davon: Vom Wort Gottes.
Grundlage dazu war die Textstelle aus Hebräer 4, 12: "Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens."
"Wort Gottes" sind die Gedanken Gottes für jeden Menschen, begann der Bischof seine Predigt. Obwohl ausgesprochen von Menschen, die nicht vollkommen sind, kann doch der Zuhörer, wenn er den nötigen Glauben besitzt, Gott dabei erleben.
Das Wort ist lebendig, führte der Bischof weiter aus, weil es auf der Grundlage der Heiligen Schrift zeitgemäßen und individuellen Rat gibt. Es soll ewiges Leben schaffen, indem es uns zu richtigem Denken und Handeln anleitet. Es ist kräftig, wofür zunächst die irdische Schöpfung ein Beweis ist. Zudem soll es aber alle Menschen erretten von der Trennung von Gott. Es ist scharf, indem es klar trennt zwischen Gut und Böse. Es soll durchdringend sein, uns tief in Herz und Seele fallen und unser ganzes Leben positiv beeinflussen. Es richtet, indem es auf unsere Schwächen hinweist, die Gott besser kennt, als wir selbst. Wir können uns selbst keinen größeren Gefallen tun, als es zu hören, zu bewahren und zu tun.
Nach dem Gottesdienst wurde die Gelegenheit zu einem kleinen Schwätzchen im Freien - mit gebührendem Abstand - gerne genutzt.