Beim Kindertag am 21. Juli 2019 in Balingen-Engstlatt war schon am Vortag ab 13 Uhr in und um die Halle in emsiges Treiben zu beobachten.
Kinder und Erwachsene kamen bepackt mit Instrumenten, Notenkoffern und -büchern, Getränken, Kuchen, Spielgeräten und Kisten mit allerlei Inhalt angefahren und waren nach kurzer Begrüßung und Gebet sogleich eifrig dabei Tische und Stühle herbeizuschaffen, Lieder zu singen, Instrumente zu stimmen, um sich im Orchester zusammenzufinden und die Stücke für den Sonntag zu proben.
Nebenbei wurde geschafft und gewerkelt, um für den Sonntag aus der Halle ein festlich geschmücktes Gottesdienstlokal zu gestalten: Es wurde ein Altar gebaut, das Kreuz aufgerichtet und die gesamte Dekoration gebastelt: viele kleine Geschenke wurden liebevoll eingepackt, Luftballon-Blumen gebastelt und ein großes Ohr aus Pappmaché mit hautfarbenen Papierschnipseln beklebt. Auch das Küchenteam war fleißig: begleitet von den schönen Klängen des Kinderorchesters wurden Kartoffeln gekocht, geschält, gehobelt und als Kartoffelsalat angemacht. Nebenbei wurden Melonen geschnitten, damit sich die Akteure zwischendurch erfrischen konnten.
Gegen 16 Uhr war dann alles fertig und die Vorfreude auf den nächsten Tag, zum dem unser Bischof seinen Besuch angesagt hatte, groß.
Am Sonntag wurden alle mit einer schönen Aufgabe willkommen geheißen: Jeder durfte auf einem Zettel eine besondere Bitte, einen Wunsch oder eine Sorge aufschreiben. Die bunten Zettel wurden gefaltet und in einem schönen Glas neben den Altar gestellt. Am Ende des Tages sollte jeder einen beliebigen Zettel herausnehmen und den darauf notierten Wunsch eines anderen in sein persönliches Gebet aufnehmen.
Das Orchester und der Kinderchor haben sich auch schon frühzeitig eingefunden, um sich und alle Teilnehmer auf den Gottesdienst einzustimmen. Das war ein fröhliches Gewusel! Doch 10 Minuten vor Gottesdienstbeginn kehrte Ruhe ein. Der Bischof kam mit den Bezirksämtern und Vorstehern in das Gottesdienstlokal und 4 Kinder traten vor die Gemeinde, um aus Lukas 2, 41-52 die Begebenheit des zwölfjährigen Jesu im Tempel vorzulesen. Danach herrschte einige Minuten andächtige Stille bis das Orchester das Eingangslied „Lasst die Herzen immer fröhlich“ anstimmte, in das die Gemeinde freudig miteinstimmte.
Der Bischof brachte der jungen Gemeinde das Wort aus Matthäus 6, 19 und 20 mit:
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten und Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.
„Wir haben Freude (Frieden/ Liebe) zu verschenken…“ Sang der Kinderchor zum Eingang.
Bischof Urs Heiniger nahm den Impuls der jungen Sänger gerne auf und verband damit auch gleich seine Anerkennung über den schön mit Geschenkpäckchen geschmückten Altar. Wann kann man denn nur etwas schenken? Die Kinder geizten nicht mit Antworten. Natürlich nur, wenn man etwas hat! Unser himmlischer Vater hat ganz wertvolle Geschenke und die möchte er uns allen schenken. Das was die Kinder gesungen haben, zum Beispiel: Freude, Friede und Liebe. Wie ist das denn, wenn man etwas tolles geschenkt bekommen hat, möchte man das gleich gerne mit anderen teilen? Lieber nicht, meinten die Kinder. Vielleicht macht es einem der andere ja kaputt, da wäre man ziemlich traurig. Darum hat Jesus den Rat gegeben, Schätze zu sammeln, die nicht kaputt gemacht werden können, die ewig Bestand haben. „Sammelt ihr denn auch etwas?“, wollte der Bischof von den Kindern wissen. Da gingen die Hände in Höhe: Lego, Steine, Briefmarken, Fahrkarten, Stofftiere, …