Am Palmsonntag, 9. April 2017 leitete der Kirchenpräsident, Bezirksapostel Michael Ehrich den Gottesdienst für den ganzen Kirchenbezirk. Er besuchte dazu die Gemeinde Mössingen, von wo aus eine Übertragung per Bild und Ton nach Albstadt, Balingen und Ofterdingen geschaltet war.
Nach dem Verlesen der Grundlage für den Gottesdienst aus Markus 11,17: "Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker«? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht." hieß der Bezirksapostel alle Teilnehmer willkommen und forderte auf zu der Bibellesung aus Anlass des Feiertages Palmsonntag. Diese Lesung, Matthäus 21,1-11, wurde von Diakon Philipp Müller vorgetragen.
Der Bezirksapostel griff die darin enthaltene Frage "Wer ist der?" auf und verwies auf Umfrageergebnisse in den Medien, die zeigten, dass das Wissen der Christenheit hierzulande über die Ereignisse um Ostern erschreckend gering sind. Er hielt die Zuhörer dazu an, deshalb umso mehr am Glauben und seinen Traditionen festzuhalten.
Die eigentliche Predigt diente der Übertragung der Worte Jesu in unsere Zeit. Der "Tempel" ist nicht nur das Gebäude oder die Kirche, sondern gemäß den Worten der Heiligen Schrift auch jeder Gläubige selbst. Wenn der Appell, keine "Räuberhöhle" sondern ein "Bethaus" darzustellen, ernst genommen wird, dann pflegen wir ein Gebetsleben, das von Demut, Glauben, Vertrauen und Beständigkeit – und nicht von Berechnung geprägt ist. Dann "handelt" man nicht mit Gott und versucht nicht, aus menschlichen Opfern einen Anspruch auf ein angenehmes irdisches Leben zu generieren, sondern versteht die Priorität Gottes auf das Seelenheil der Gläubigen. Durch das Umstoßen der Wechslertische habe Christus die Öffnung des Tempels für alle Gläubigen angedeutet, wie sie später durch die Apostel Petrus und Paulus praktiziert wurde, die sich auf Anweisung Gottes auch den "Heiden" zuwandten, sagte der Bezirksapostel.
Weitere Wortbeiträge durch Bischof Urs Heiniger und Bezirksevangelist Markus Haist (Freudenstadt) unterstrichen das Gesagte. Die Feier des Heiligen Abendmahls – zunächst für die Anwesenden, danach stellvertretend für und im Gedenken an die Entschlafenen – gaben diesem Gottesdienst ein besonderes Gepräge. Für festliche Stimmung sorgten auch Chor und Orchester der Gemeinde Mössingen. Zu Herzen ging besonders ein Vortrag von Orgel und Flöte zum Ausklang der Feier des Heiligen Abendmahls.