"Ich, der Herr, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun, nach den Früchten seiner Werke (Jeremia 17, 10)
Auf diesem Bibelwort baute die Predigt von Bischof Urs Heiniger auf, die er am 2. August im Gottesdienst in Gammertingen hielt.
Anhand von Beispielen aus der Bibel und aus der heutigen Zeit belegte er, dass Gott damals und heute maßgeblich auf Gottesfurcht, Demut, Dienst- und Versöhnungsbereitschaft schaut. Diese Einstellungen belohnt er, wenn er erkennen kann, dass sie ehrlich sind. Berechnung, äußerer Schein oder Statistik spielen bei iihm keine Rolle. Seine Maßnahmen für die Errettung der Seelen sind allerdings auch oft recht verschieden zu den Erwartungen der Menschen, weil sie allein schon ganz andere Zeiträume umfassen.
Einen schönen Aspekt der Predigt bildete auch das Auftaktlied des Chores, der einen Text aus Psalm 95 vortrug, In dem Lied sind dem Psalmtext die Worte vorangestellt: "Heute, so ihr seine Stimme hört...". Das griff der Bischof und später auch Bezirksältester Kurt Fuchs aus dem Bezirk Tuttlingen auf. Beide betonten, wie wichtig es sein kann, notwendige Dinge nicht zu verschieben, sondern sofort anzupacken.
Der Bezirksälteste aus dem Nachbarbezirk war nicht zufällg anwesend. Erstmalig nahmen an diesem Gottesdienst in Gammertingen die Glaubensgeschwister aus Sigmaringen teil. Diese Gemeinde gehört zum neuapostolischen Kirchenbezirk Tuttlingen. Die Gemeinden Gammertingen und Sigmaringen sind direkte Nachbarn, auch wenn zwischen ihnen die Bezirksgrenze verläuft.
Nach dem Gottesdienst regte der Bischof an, dass die beiden Gemeinden nicht zögern sollten, künftig das eine oder andere gemeinsame Projekt zu unternehmen oder sich gegenseitig zu unterstützen. Ausdrücklich wurde aber betont, dass es keine Pläne zu einer Zusammenführung der beiden Gemeinden gäbe. Von Berührungsängsten war auf jeden Fall nichts zu spüren.